Alltag mit MG

Myasthenia gravis: kein Hindernis für eine Schwangerschaft

Die Myasthenia gravis steht einer Schwangerschaft nicht grundsätzlich entgegen. Wenn du unter Myasthenia gravis leidest und dir vorstellen kannst, ein Kind zu bekommen, solltest du jedoch unbedingt frühzeitig mit deinem behandelnden Neurologen sprechen. Denn wenn möglich, wird eine Schwangerschaft bei Myasthenia gravis im Vorfeld sorgfältig geplant. Die Betreuung der Schwangeren und des Kindes übernehmen idealerweise ein Gynäkologe, ein Kinderarzt und ein Neurologe gemeinsam.

Vorbereitung der Schwangerschaft

Manche Medikamente gegen Myasthenia gravis erfordern eine sichere Verhütung oder sollten während einer Schwangerschaft in der Regel nicht gegeben werden. Besprich mit deinem Arzt, ob eine Therapieanpassung nötig ist.

Ungeplant schwanger mit Myasthenia gravis

Ist eine optimale Vorbereitung der Schwangerschaft nicht mehr möglich, weil du als Myasthenia-gravis-Patientin bereits schwanger bist oder vermutest, schwanger zu sein, wende dich unbedingt umgehend an deinen Neurologen und deinen Gynäkologen! Lass dich beraten, ob etwa eine Umstellung deiner Behandlung nötig ist.

Schwanger mit Myasthenia gravis

Wie sich die Myasthenia gravis während der Schwangerschaft verhält, ist schwer vorherzusagen. Bei manchen Frauen bleiben die Beschwerden unverändert, bei manchen verbessern sich die Symptome und bei einem Teil der Schwangeren verschlechtern sie sich. Bitte bleib in engem Kontakt mit deinem Arzt.

Die Geburt

Die Myasthenia gravis hat in den meisten Fällen keine großen Auswirkungen auf das Kind. Es besteht kein erhöhtes Risiko für ein zu niedriges Geburtsgewicht, eine Fehlgeburt oder eine Frühgeburt. Allerdings können Antikörper der Mutter gegen Strukturen der neuromuskulären Endplatte über die Nabelschnur in den Blutkreislauf des Kindes gelangen. Etwa 15 von 100 Neugeborenen von Müttern mit Myasthenia gravis haben daher in den ersten drei Tagen nach der Geburt Anzeichen einer neonatalen Myasthenie: Die Symptome entsprechen jenen einer Myasthenia gravis, sind jedoch meist nur sehr mild ausgeprägt. Im Gegensatz zur kongenitalen Myasthenie, einer angeborenen Störung der Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel, klingen die Beschwerden einer neonatalen Myasthenie innerhalb weniger Tage vollständig ab.

Stillen mit Myasthenia gravis

Mütter mit Myasthenia gravis können ihre Kinder stillen – sie müssen jedoch beachten, dass ihre Medikamente in die Muttermilch übergehen können. Ziehe auch hier auf jeden Fall deinen Gynäkologen und deinen Neurologen zu Rate.

Fazit

Eine Schwangerschaft ist für Frauen mit Myasthenia gravis grundsätzlich möglich, sie sollte aber gut geplant sein. Wenn du darüber nachdenkst, ein Kind zu bekommen, sprich frühestmöglich mit deinem behandelnden Neurologen.