Alltag mit MG
               Alltag mit MG
               
               
          
          
     
Mit Mitte 30 erhält Stefanie die Diagnose Myasthenia Gravis, eine seltene neuromuskuläre Erkrankung, die unvorhersehbare Muskelschwäche verursacht. Erste Anzeichen zeigten sich kurz nach der Erfüllung eines großen Wunsches ihrer Tochter, dem eigenen Pferd. Beim Training in der Halle erschrak das Pferd und riss sich los. Stefanie wollte hinterherlaufen, doch plötzlich konnte sie keinen Schritt mehr machen. Dieses Erlebnis war für sie das erste deutliche Warnsignal, dass es sich um mehr handeln musste als nur um einen Moment der Erschöpfung. Wenig später bemerkte sie weitere Symptome wie Doppelbilder. Als schließlich auch noch Schluck- und Kauprobleme hinzukamen, suchte Stefanie ärztlichen Rat. Zu dieser Zeit waren ihre Kinder im Schulalter und der Alltag entsprechend vollgepackt mit Terminen und Aktivitäten. Vieles davon konnte sie plötzlich nicht mehr selbst erledigen.
Kurz darauf erhielt Stefanie beim Neurologen die Diagnose Myasthenia Gravis. Sie bekam sofort eine Therapie, die schnell Wirkung zeigte und ihr half, wieder mehr Stabilität zu gewinnen. Dennoch blieb es eine Herausforderung, mit den täglichen Schwankungen der Krankheit umzugehen.
Manche Tage waren so belastend, dass sich ihre Symptome stark verschlechterten und selbst das Sprechen unmöglich wurde. An anderen konnte sie nur wenige Schritte gehen, bevor die Kraft nachließ.
Die Unterstützung ihrer Familie, besonders ihrer Schwiegermutter, wurde in dieser Zeit zu einem festen Anker: Sie übernahm Aufgaben im Haushalt, kümmerte sich um die Kinder und gab Stefanie die Möglichkeit, sich auf ihre Gesundheit zu konzentrieren
Ein wichtiger Wendepunkt kam in der Reha, als Stefanie erstmals Hippotherapie erhielt. Nun nutzte sie das Reiten gezielt als Therapie. Mit Unterstützung einer Trainerin setzte sie das Training zu Hause mit diesem Pferd fort. So gewann sie nach und nach wieder Kraft und fand gleichzeicg neue Zuversicht. Daraus entwickelte sich ihr Engagement im therapeucschen Reiten und im Behindertensport.
Um diesen bekannter zu machen, begann sie auch, ihre Erfahrungen in den sozialen Medien zu teilen. Dort berichtete sie auch offen aus ihrem Alltag mit MG, sprach über Symptome, Herausforderungen und kleine Erfolge und ermutigte andere, sich zu vernetzen.
Mit den Jahren wuchs ihre Gemeinschaft aus Betroffenen, die sich gegenseitig unterstützen und wertvolle Tipps geben. Stefanie ist für viele zu einer wertvollen Gesprächspartnerin geworden. Inzwischen empfehlen auch Ärzte Betroffenen den Austausch mit Stefanie.
MED-DE-EFG-2500174 V1 Okt2025