Zielgerichtete Therapien bei Myasthenia gravis
Zielgerichtete Therapien wurden entwickelt, um bei Myasthenia gravis (MG) gezielt in die fehlgesteuerten Prozesse des Immunsystems einzugreifen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien, die das Immunsystem oft breit unterdrücken, wirken sie präzise an bestimmten Ansatzpunkten. Dadurch können sie eine hohe Wirksamkeit erzielen, bei gleichzeitig geringerem Risiko für Nebenwirkungen.
Derzeit sind zwei moderne Wirkstoffklassen (FcRn-Inhibition und Komplement-Inhibition) in unterschiedlichen Anwendungsformen (z.B. Infusion, Fertigspritze) bei Myasthenia gravis zugelassen. Abhängig vom jeweiligen Wirkmechanismus greifen sie in einen bestimmten Teilbereich des Immunsystems ein bzw. hemmen die Wirkung bestimmter Antikörper, die am Krankheitsprozess der Myasthenia gravis beteiligt sind. Mögliche Nebenwirkungen zielgerichteter Therapien sind beispielsweise Infektionen, Fieber, Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.